Karriere

Selbständigkeit im Trend: Franchise-Markt wächst weiter

Der Traum von der selbständigen Arbeit wird in Deutschland ausgelebt. Die offiziellen Zahlen sprechen eine klare Sprache und besonders prägnant ist dabei der Einfluss der Franchise-Szene.

Selbständige Arbeit bleibt unbeeindruckt von Krisen

Die Zahl der Selbständigen in Deutschland ist nicht zuletzt eine Frage der Betrachtung. Die Kurve der „Selbständigen in freien Berufen“ verläuft seit 1992 ununterbrochen aufwärts, selbst in den Jahren der Finanzkrise gab es keine Ausreißer. Die Gesamtzahl der Selbständigen liegt seit 2005 konstant bei etwas mehr als vier Millionen; in diesen Wert fließen alle Personen, die offiziell als selbständig gemeldet sind, mit ein. Das entspricht fast zehn Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland (44,91 Millionen im Dezember 2018).

Eine ganz spezielle Form des Unternehmertums leistet dazu seinen Beitrag. Denn wie die Statistik zeigt, scheint das Franchise-Konzept nicht nur etabliert, sondern mit erheblichem Steigerungspotenzial ausgerüstet zu sein.

Geben und Nehmen: Eine unternehmerische Symbiose

Mit einem Umsatz von beinahe 123 Milliarden Euro lieferte die Franchise-Wirtschaft einen wichtigen Beitrag zur deutschen Gesamtbilanz 2018. Möglich war dies durch weiteres Wachstum im einstelligen Prozentbereich in allen Parametern; eine Tendenz, die bereits im Vorjahr verzeichnet wurde und sich nun also fortsetzt. Die magische Marke von 1.000 Franchise-Systemen ist in Reichweite, Stand 2018 waren es exakt 993, und dürfte 2019 überschritten werden.

Diese Zahlen bestätigen, dass die Selbständigkeit als bevorzugte Form des Arbeitslebens weiterhin im Aufwärtstrend ist. Dafür gibt es mehrere Gründe, allen voran Freiheit und Selbstbestimmung, auch wenn das finanzielle Risiko im Gegenzug größer ist. An dieser Stelle kommt die Franchise-Systematik ins Spiel: Franchise-Nehmer agieren zwar eigenständig, profitieren jedoch von einem existierenden Rahmen, der Unterstützung in sämtlichen Themengebieten gewährleistet. Ob Lieferkette, Marketingkonzept, Unternehmensbild oder Kommunikation, sind die kritischen Punkte allesamt vorgegeben und das erlaubt einen verhältnismäßig schnellen Start sowie eine bessere Evaluierung von Chancen und Risiken.

Die finanziellen Voraussetzungen, die es zu erfüllen gilt, sind dabei extrem unterschiedlich, wie diese Auflistung der bekannten Franchise-Unternehmen zeigt. Große Namen verlangen Eigenkapital in Höhe von einer halben Million Euro, die Gesamtinvestition kann mühelos im siebenstelligen Bereich liegen. Abgesichert wird dieses Investment durch den Erfahrungs-Pool des Franchise-Gebers. Für alle Phasen stehen Lösungsansätze bereit, Krisenmanagement inklusive. Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass ein großer Name im Rücken bei Kreditanträgen ein Vorteil sein kann.

Vorsicht ist geboten: Franchise-Unternehmertum keine Garantie für Erfolg

Die Motivation, sich als Franchise-Nehmer selbständig zu machen, basiert somit auf mehreren Faktoren, die zu einem verlockenden Gesamtpaket zusammenfließen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Faktoren, die das Franchise-Konzept so attraktiv machen, in Zukunft sogar noch an Gewicht gewinnen, da der globale Wettbewerbsdruck steigt und die Struktur von Großunternehmen ist bestens gerüstet, um Rückschläge effektiv aufzufangen.

Eine uneingeschränkte Empfehlung ist dennoch nicht möglich. So dürfen die Chancen dieser Form des Unternehmertums nicht darüber hinwegtäuschen, dass Faktoren wie hoher Zeiteinsatz, Risikobewusstsein und effizientes Selbstmanagement absolut notwendig sind, um langfristig zu bestehen. In diesem Punkt unterscheidet sich die Franchise-Existenz nicht von jeder anderen selbständigen Arbeit und dies führt zu einer natürlichen Filterung im Markt.

Bild 1: ©istock.com/juststock

Nachricht hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind markiert *

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.