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Druckertinte sparen mit Hilfe der richtigen Schriftart

Mit der Schriftart Druckertinte sparen

Das Thema Nachhaltigkeit ist aktueller denn je – im privaten Bereich ebenso wie in Unternehmen. Doch nicht immer sind es die offensichtlichen Aspekte wie der Verzicht auf Plastiktüten und die Nutzung von Energiesparlampen, die unsere Ressourcen schonen. Auch die Wahl der Schriftart kann beim Ausdrucken Tinte und damit Kosten sparen. Was dahinter steckt und für wen das Konzept interessant ist.

Mit der Schriftart Druckertinte sparenIm März 2014 machte ein Mittelschüler in Amerika Schlagzeilen, der berechnet hatte, dass die Regierung Unsummen einsparen könnte, wenn sie zukünftig für auszudruckende Dokumente die Schriftart Garamond statt Times New Roman verwenden würde. Bereits mehrere Jahre vor den Berechnungen des Schülers hatte printer.com einen ähnlichen Test vorgenommen. Damals war die Times noch auf dem dritten Platz gelandet. Der Hintergedanke bei diesen Überlegungen ist, dass einige Schriften im Druck mehr Farbe verbrauchen als andere, da ihre Buchstaben aus breiteren Linien bestehen.

Es gibt auch Schriften im Handel, die eigens konzipiert wurden, um Toner und Tinte zu sparen und damit zum Umweltschutz beizutragen: Die Ecofont etwa ist zum Preis von ca. 20 Euro für Privatleute zu erwerben. Sie wird nicht durchgehend gedruckt, sondern weist „Löcher“ auf, die im Druck mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind und für einen geringeren Tintenverbrauch sorgen. Die Ryman Eco nimmt dieses Prinzip auf, schafft aber sichtbare, ästhetische Zwischenräume mit dem gleichen Effekt.

Das sagen die Kritiker

Vor allem Typografen übten Kritik an dem Medienrummel um den amerikanischen Schüler und seine vorgeschlagenen Einsparpotentiale. Ihre Argumente waren, dass ein Vergleich nur schwer möglich ist, denn Garamond ist bei gleicher Schriftgröße dennoch kleiner. Für gleich gute Lesbarkeit müsste sie also eventuell einen Punkt größer angegeben werden. Auch bei einer Fettung könnte sich das Verhältnis wiederum verschieben. Viele von ihnen empfanden die Diskussion als sinnlos, denn in der Typografie werden Schriftarten als Kunstwerke angesehen, die eine bestimmte Wirkung erzeugen sollen und gegebenenfalls eine spezielle Funktion in Kombination mit verschiedenen anderen Elementen erfüllen. Geld zu sparen oder durch einen niedrigen Verbrauch die Umwelt zu schonen, gehören ihrer Meinung nicht unbedingt dazu. Außerdem sehen sie vielfach andere Probleme beim Drucken, die genauso leicht zu beseitigen wären:

  • Papier einsparen, indem man beidseitig druckt.
  • Kleinere Schriftgröße wählen.
  • In Grauwerten drucken.
  • Wiederbefüllte Recycling-Patronen benutzen.

Der Schüler ging außerdem davon aus, dass die Tinte teurer sei als das Parfum Chanel No. 5. Jedoch ist diese auch deutlich günstiger zu erhalten, wenn man statt der Originalpatronen des Druckerherstellers kompatible Modelle verwendet, wie sie z. B. dieser Anbieter vertreibt. Häufig besitzen diese sogar mehr Inhalt als das Original.

Berechnung des Tintenverbrauchs

Aber wie berechnet man überhaupt den Tintenverbrauch einer Schriftart?

  • Natürlich könnte man einfach überprüfen, wie viele Seiten desselben Texts man mit der einen und der anderen Tinte drucken kann, bis die Patrone leer ist. Das wäre aber sehr aufwendig und erst recht verschwenderisch.
  • Ein anderer Ansatz ist deshalb, die Pixel zu vergleichen. Wenn man einen Text als hochauflösendes Bild kopiert, kann man dies zum Beispiel mit Grafikprogrammen wie Photoshop überprüfen.
  • Eine weitere Möglichkeit wäre es, mit dem Plug-in Patharea Filter im Illustrator die Fläche der Buchstaben zu berechnen.

 

Einsparmöglichkeiten beim Drucken

Im privaten Bereich sind die Einsparungen durch die Verwendung einer bestimmten Schrift wie Garamond oder Century Gothic natürlich sehr gering. Interessanter wird dies für große Unternehmen und vor allem solche, die mit Drucken arbeiten, also zum Beispiel Zeitungs- und Buchverlage. Deren Texte sollen ihren Lesern aber gleichzeitig höchstmöglichen Lesekomfort bieten. Dadurch schließen sich einige Schriftarten wiederum aus. Sinnvoller ist es daher, ganzheitlich darauf zu achten und seine Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren, beim Drucken Ressourcen zu schonen. Dazu gehören:

  • Papier
  • Tinte und Toner
  • Patronen und Kartuschen
  • Strom

Die Wahl einer tintensparenden Schriftart kann dabei ein Punkt von vielen sein.

Foto: rangizzz/Fotolia

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