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Ausbildung zum ZAD geprüften Privatermittler

Ausbildung zum Privatermittler

Spätestens die Figur Sherlock Holmes machte die Tätigkeiten eines Detektivs zu einem spannenden und sagenumwobenen Beruf. Karierter Hut und Pfeife wurden zum Symbol der Ermittler im Untergrund. Wer jedoch abseits der fiktiven Romanwelt als professioneller Privatermittler erfolgreich sein möchte, kommt um die umfassende Ausbildung zum ZAD geprüften Privatermittler nicht herum.

Ausbildung zum PrivatermittlerIn Deutschland gibt es laut dem Bundesverband Deutscher Detektive rund 3.300 Privatermittler. Die Berufsbezeichnungen „Privatermittler“ und „Detektiv“ sind dabei nicht geschützt, sodass eine Gewerbeanmeldung ausreicht, um diese Titel zu tragen. Seriöse und professionelle Detekteien achten daher bei der Einstellung von neuen Ermittlern auf Nachweise, die eine Ausbildung zum geprüften Detektiv bescheinigen. Einen solchen Nachweis erhält man bei der Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe (ZAD), wenn die Ausbildung zum ZAD geprüften Privatermittler erfolgreich absolviert wurde. Diese praxisorientierte und realitätsnahe Ausbildung kann in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg zusätzlich durch ein IHK-Zertifikat ergänzt werden.

Angehende Detektive mit Vorkenntnissen gesucht

Die Zulassung zur Ausbildung zum ZAD geprüften Privatermittler ist an einige Voraussetzungen geknüpft: Unter anderem müssen Bewerber mindestens 24 Jahre alt sein und ein polizeiliches Führungszeugnis einreichen. Besondere Vorteile haben Interessenten, die über juristisches Fachwissen verfügen oder bereits im Polizei- oder Kriminaldienst tätig waren. Neben diesen Vorkenntnissen zählen auch einige Persönlichkeitsmerkmale zu den notwendigen Eigenschaften eines professionellen Privatermittlers: Der Detektiv ist eine Vertrauensperson und muss daher sowohl verschwiegen als auch zuverlässig und vertrauenswürdig sein. Darüber hinaus sind ein gutes Personen- und Sachgedächtnis sowie ein ausgeprägtes technisches Verständnis von sehr großem Vorteil.

Für Einsteiger in der Detektivbranche bietet die ZAD verschiedene, bis zu zwei Jahre andauernde Ausbildungen an. Inhalte der Seminare umfassen unter anderem Recht, Psychologie, Kriminalistik und operative Technik. Zudem werden Auffassungsgabe, Organisationskenntnisse und das logisch-kombinatorische Denken trainiert. Gleichzeitig beinhaltet die Ausbildung zum ZAD geprüften Privatermittler auch praktische Fertigkeiten, die für die alltägliche Arbeit eines professionellen Detektivs benötigt werden. Dazu gehören Techniken zur Personenkontrolle und -überwachung, zur Finanz- und Kredituntersuchung sowie die Überprüfung von Informationen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung dürfen sich die Detektive als ZAD geprüfter Privatermittler bezeichnen.

Die Aufgaben eines Privatermittlers sind vielfältig

Mit diesem Abschluss kann der ausgebildete Privatermittler bei jeder Detektei angestellt werden. Dort übernimmt er verschiedene Aufträge von Privatpersonen, Rechtsanwälten oder Wirtschaftsunternehmen – im Vorfeld von staatlichen Ermittlungen oder parallel zu diesen. Die Tätigkeit des Privatermittlers zählt zu den sogenannten rechtshelfenden Berufen. Das bedeutet, dass die Ergebnisse der detektivischen Recherche in Zivil- oder Strafprozessen genutzt werden können. Daher ist es wichtig, dass die gesammelten Informationen vor Gericht anerkannt werden – also mit rechtlichen Mitteln zusammengetragen worden sind. Während sich vor einigen Jahren besonders Privatpersonen mit ihren Anliegen an Detekteien wandten, werden die Dienstleistungen der privaten Ermittler heute zunehmend von Wirtschaftsunternehmen in Anspruch genommen. Hier liegt der Fokus auf Ermittlungen in Fällen der sogenannten allgemeinen Wirtschaftskriminalität. Dazu zählen die Abwehr von Betriebsspionage und Sabotage sowie Diebstahl, Betrug und Produktpiraterie.

Foto: Detektei Lentz

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