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Als Selbstständiger mit einem Franchise-Betrieb zum Erfolg

Selbstständigkeit mit Franchise

Der große Traum von der Selbstständigkeit beinhaltet nicht selten die Vorstellung vom erfolgreichen Geschäft mit eigenen Angestellten und zufriedenen Kunden. Ein Weg, diesen Wunsch Realität werden zu lassen, kann im Franchising liegen – einer wechselseitigen Partnerschaft zwischen einem Gründer und einer bereits etablierten Marke. Scheinbar ohne großes Risiko kann der Neueinsteiger auf den Erfahrungen eines erfolgreichen Unternehmens aufbauen und ein erprobtes Geschäftskonzept übernehmen sowie weiterführen. Klingt vielversprechend. Doch wie genau funktioniert das System Franchising?
Selbstständigkeit mit FranchiseDie Organisationsform des Franchising verbreitet sich seit Jahrzehnten stetig auf der ganzen Welt. Aktuell arbeiten weltweit mehrere zehntausend Franchise-Geber mit ihren Partnern zusammen – auf nationaler sowie internationaler Ebene. Allein in Deutschland gibt es heute mittlerweile rund 1.000 funktionierende Franchise-Systeme. Dabei ist es unerheblich, in welcher Branche diese Partnerschaften tätig sind: Erfolgreiche Franchise-Unternehmen gibt es bereits in Form von Hotels und Restaurants, Fitnessstudios und Kurierdiensten sowie Autovermietungen und Immobilienbüros.

Was ist Franchising?

Das Vertriebssystem des Franchising basiert auf der langfristig angelegten Partnerschaft zwischen einem Franchise-Geber – ein bereits etabliertes Unternehmen – und einem Franchise-Nehmer – dem Neueinsteiger. Innerhalb dieser Partnerschaft erhält der Franchise-Nehmer das Recht, ein Geschäft unter dem Markennamen seines Franchise-Gebers aufzubauen und Produkte oder Dienstleistungen in dessen Namen anzubieten. Dabei bleiben beide Seiten zu jeder Zeit rechtlich selbstständig. Im Gegenzug zahlt der Gründer des neuen Geschäfts eine einmalige Eintrittsgebühr sowie einen im Vertrag festgelegten Prozentsatz des Nettoumsatzes an den Franchise-Geber.

Laut des Deutschen Franchise-Verbandes DFV bildet das vom Franchise-Geber ausformulierte und zur Verfügung gestellte Geschäftskonzept das Herzstück der unternehmerischen Partnerschaft. Dieses Konzept umfasst unter anderem genaue Vorgaben zu Produktions- und Geschäftsabläufen, zur Ladengestaltung sowie zum Umgang mit Kunden. Auf Grundlage des Konzeptes eröffnet und führt der Franchise-Nehmer dann die Zweigstelle unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen an seinem Standort.

Doch dieses Vertriebssystem beschränkt sich nicht nur auf die Nutzung eines bekannten Markennamens gegen festgelegte Gebühren. Das moderne Franchising umfasst auch die Weitergabe von Know-how und Erfahrungen des Franchise-Gebers an seine Partner: in Form von Handbüchern, regelmäßigen Weiterbildungen und Trainingseinheiten sowie Anleitungen zum Vertrieb von bereits erprobten Leistungen oder Produkten. Der Franchise-Nehmer erhält eine umfassende Unterstützung vom Franchise-Geber, wobei dieser wiederum seine Geschäftsidee geografisch verbreiten kann.

Was sind die Merkmale einer Franchise-Partnerschaft?

Neben dem Geschäftskonzept als erforderliche Grundlage für die Gründung eines Franchise-Unternehmens existieren noch weitere Merkmale, die eine solche Partnerschaft ausmachen. Zum einen ist ein einheitliches Markenimage erforderlich, welches ermöglicht, ein Geschäft eindeutig einer Handelskette zuzuordnen. Dazu gehören nicht nur ein identisches Logo und eine übereinstimmende Ladengestaltung, sondern auch die Übernahme der Unternehmensphilosophie und ein festgelegter Umgang mit Kunden. Dafür ist die Übertragung der Rechte zur Nutzung von Patenten, Designs, Rezepturen und der Corporate Identity an den Franchise-Nehmer notwendig. Außerdem ist es üblich, dass der Franchise-Geber regelmäßige Schulungen und fortlaufende Unterstützung für seine Partner anbietet. Gleichzeitig hat das Unternehmen das Recht, das eigene Geschäftskonzept zu verändern, weiterzuentwickeln und zu verbessern und anschließend zu verlangen, dass die Franchise-Partner die neuen Vorgaben in ihrer Arbeit berücksichtigen.

Was sind die Vorteile und was ist zu beachten?

Die Vorteile sind eindeutig: Der Franchise-Nehmer hat die Möglichkeit, sich im Namen einer etablierten Marke selbstständig zu machen und kann dabei auf ein erprobtes Geschäftskonzept zurückgreifen. Dass hinter der Gründung bereits ein namhaftes Unternehmen steht, wirkt sich auch positiv auf die von der Bank beurteilte Kreditwürdigkeit des Gründers aus. Der Franchise-Nehmer hingegen bewirkt mit einer solchen Partnerschaft eine kostengünstige Expansion seiner Marke, da die jeweiligen Partner ihre Investitionen und laufenden Kosten selbst tragen. Zudem haben die Leiter eines Franchise-Betriebes in der Regel einen engeren Kontakt zu aktuellen sowie potenziellen Kunden vor Ort und gleichzeitig einen genauen Überblick über den lokalen Markt. So kann der einzelne Betrieb schneller auf Kundenbedürfnisse und Konkurrenzsituationen reagieren und zum Erfolg der gesamten Marke beitragen.

Trotz der vielen Vorteile dürfen Risiken und Grenzen des Franchise-Systems nicht außer Acht gelassen werden. Besonders Neugründer mit dem Anspruch auf Kreativität und Flexibilität werden sich schnell eingeschränkt fühlen. Das Geschäftskonzept und die Vorgaben des Franchise-Gebers sind verbindlich, einen großen Gestaltungsspielraum für den Franchise-Nehmer gibt es selten: Arbeitskleidung, Produktpräsentation, Marketingmaßnahmen – das meiste wird vom Unternehmen vorbestimmt. Auch ist die Eröffnung eines Franchise-Betriebes nicht immer ein Garant für Erfolg. Um festzustellen, ob eine Geschäftsidee an einem bestimmten Standort Anklang findet, empfiehlt es sich immer, eine ausführliche Marktanalyse durchzuführen, bevor der Vertrag unterschrieben wird.

Generell gilt, dass Mut und ein gewisses betriebswirtschaftliches Know-how auch für die Gründung eines Franchise-Betriebes nötig sind – selbst wenn der Franchise-Geber wie ein schützender Schirm über der Zweigstelle zu schweben scheint.

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